Im Interview mit Simon Pommerin zum Start von urban Eye
urban Eye – schon seit mehreren Monaten schnappt man diesen Begriff bei uns in der Agentur immer wieder auf. Was hat es damit auf sich?
urban Eye war zuerst lediglich eine Idee und ist mittlerweile zu einem konkreten Projekt geworden, aus dem ein eigenständiges Unternehmen entstehen soll. Es geht dabei um die Frage, wie Städte und Kommunen Anliegen, Chancen, Projekte und Bedürfnisse kommunizieren können, sodass die bestmögliche Transparenz und ein Dialog innerhalb der Stadtgesellschaft, aber auch darüber hinaus entstehen kann. Jede Stadt steht vor individuellen Herausforderungen und Problemen, birgt aber auch verschiedenste Potenziale und Impulse. Dies betrifft unterschiedlichste Akteure, die dabei aktiv oder passiv eingebunden sind. Dazu zählen zum Beispiel lokale PolitikerInnen, VertreterInnen aus der Wirtschaft sowie StadtplanerInnen und ProjektentwicklerInnen. Im Fokus stehen aber auch die BürgerInnen, die eine Stadt letztlich mit Leben füllen und zu dem machen, was sie ist. Um Probleme langfristig und nachhaltig zu lösen und eine funktionierende Stadtgesellschaft bzw. eine lebendige Stadt entstehen zu lassen, müssen all diese Akteure miteinander kommunizieren und interagieren. Mit urban Eye wollen wir genau dieses Zusammenspiel und den Dialog untereinander planen und fördern. Im zweiten Schritt teilen wir nicht nur die Erfolge mit der Öffentlichkeit, sondern begleiten auch Entscheidungsprozesse und die verschiedenen Stufen, die zum Erreichen eines Ziels notwendig sind. So sollen Projekte schlussendlich auch außerhalb der Stadtgesellschaft als Vorhaben bekannt werden.
Erinnerst du dich noch, wie und wann dir die Idee für urban Eye gekommen ist?
Das war eher ein Prozess als ein plötzlicher Geistesblitz. Das Konstrukt „Stadt“ interessiert mich schon seit meinem Geographie-Studium. Durch unsere Kunden aus der Immobilienwirtschaft und Projektentwicklung hatte ich dann auch im Job die Möglichkeit, immer wieder einen Einblick in die Schnittstellen der Stadtplanung und -kommunikation zu bekommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Blickwinkel der Städte, Kommunen und vor allem der BürgerInnen zwar eine Rolle spielt, aber der Kommunikationsfokus in unserem Joballtag auf der Seite der Wirtschaft liegt. In meinem letzten Vision Talk habe ich Hanna und Madeleine dann von der Idee erzählt und seitdem beschäftigen wir uns mit der Umsetzung.
Was ist der Vorteil daran, die Idee innerhalb der Agentur auszubauen?
Unser Ziel ist es, aus urban Eye ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Dass wir dieses aus dem BEiL²-Kosmos heraus entwickeln, bietet den Vorteil schon vorhandene Synergien nutzen sowie Impulse unserer KollegInnen erhalten zu können. So haben wir den großen Vorteil, uns in allen Schritten eine zweite und dritte Meinung einzuholen, egal worum es geht.
Was macht eine Stadt in deinen Augen lebenswert oder zu einem Ort, den man gerne besuchen möchte? Welche Faktoren spielen eine Rolle für die Identität einer Stadt?
Mir persönlich ist vor allem wichtig, dass eine Stadt lebendig ist. Das heißt es muss Orte, Räume oder Plätze geben, an denen Begegnungen stattfinden können, wo Menschen die Möglichkeit haben sich zu treffen und auszutauschen. Das kann alles sein: von einem Straßencafé über einen Marktplatz bis hin zu einem lokalen Bürgerforum. Ohne Raum für Interaktion bildet Stadt nur eine Kulisse, der es dann allerdings an Leben und an der vermeintlichen Urbanität fehlt. Diese Form der Lebendigkeit funktioniert nur im Zusammenspiel mit den BürgerInnen. Damit geht auch einher, dass ich als Bewohner ein Mitspracherecht haben möchte, wie und in welche Richtung sich Stadt entwickelt. In meiner Idealvorstellung werden Entscheidungen durch die Interaktion all jener getroffen, die eine Stadt bewohnen und sich auch für ihre Zukunft interessieren und diese mitgestalten wollen. Darüber hinaus sollte auch die Umgebung Anreize für Begegnungen und Identifikation schaffen.
Wenn du an ein erstes Projekt für urban Eye denkst, welche Stadt oder welches Projekt kommt dir in den Sinn?
Tatsächlich haben wir ein Auge auf meine Heimatstadt Emmerich geworfen, mit der ich natürlich auch emotional sehr verbunden bin. Emmerich liegt am Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen. Hier gibt es eine belebte Promenade direkt am Rhein, die von BürgerInnen und TouristInnen gut angenommen wird. Die Innenstadt birgt noch viel Potenzial, um zu einem Anziehungspunkt zu werden. Generell möchten wir uns zunächst auf kleine und mittelgroße Städte fokussieren und ihnen unsere Unterstützung anbieten, Potenziale zu identifizieren und zu nutzen sowie nach außen zu tragen.
An welchem Punkt steht ihr gerade mit urban Eye?
Da wir noch ganz am Anfang stehen, sind wir aktuell dabei vor allem organisatorische Punkte umzusetzen. Dazu zählt unter anderem die Konzeptionierung und Gestaltung der Website sowie Formalitäten zur Unternehmensgründung. Parallel dazu möchten wir erste Projekte angehen.
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